Standards bilden eine Grundlage und Basis, auf der sich Lebensumstände und Lebenswirklichkeiten entwickeln. Je nachdem wie ein solcher Standard gestaltet ist, und an was sich ein Standard den jemand pflegt orientiert, entstehen sehr verschiedene Arten von Wirklichkeiten und Lebenswelten. Soziale Standards sind sehr unterschiedlich und können eine enorme Vielfalt entwickeln. Dabei ist keiner dieser Standards grundlegend FALSCH, sie sind zunächst einfach nur unterschiedlich.

Grundlegend sind soziale Standards zunächst an sozialen Milieus orientiert.

Ein soziales Milieu beschreibt eine Gruppe von Menschen, die ähnliche Wertvorstellungen, Lebensweisen, Verhaltensmuster und soziale Beziehungen teilen. Es geht dabei um mehr, als nur um den sozialen Status oder das Einkommen einer Person, es geht dabei vielmehr um die gesamte Lebensweise und die damit verbundenen Einstellungen.

Die sozialen Standards eines Milieus sind eng mit den Lebensumständen und den verfügbaren Ressourcen verbunden. In wohlhabenden Milieus sind hohe Bildungsstandards, eine gesunde Lebensweise und eine aktive Teilhabe am kulturellen Leben oft selbstverständlich. In weniger privilegierten Milieus hingegen können soziale Standards durch begrenzte finanzielle Mittel, mangelnde Bildungsmöglichkeiten oder Diskriminierung beeinträchtigt sein. Diese Unterschiede in den Lebensumständen führen zu unterschiedlichen Erwartungen an das Leben, an Beziehungen und an die Gesellschaft.

Mitglieder aus einem spezifischen sozialen Milieu teilen ähnliche Werte, Überzeugungen und Normen. Diese beziehen sich auch auf Bereiche wie Familie, Arbeit, Freizeit, Konsum, Politik oder Religion.
Menschen in einem sozialen Milieu führen außerdem oft einen ähnlichen Lebensstil. Dies spiegelt sich auch in ihrem Wohnort, ihrer beruflichen Tätigkeit, ihren Freizeitaktivitäten oder ihrem Konsumverhalten wider.

Soziale Standards sind nicht in jeder sozialen Gruppe identisch

Soziale Standards sind wie ein Mosaik, das aus unzähligen kleinen Steinchen besteht – jedes einzigartig, aber zusammen ein großes Bild erschaffend. Dieses Bild ist jedoch alles andere als einheitlich. Es ist vielmehr ein buntes Mosaik, in dem jedes Steinchen, also jede soziale Gruppe, ihre eigenen, spezifischen Standards besitzt.

Soziale Standards sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Sie bilden ein komplexes Gefüge, das von zahlreichen Faktoren geprägt wird. Historische Entwicklungen, sozioökonomische Bedingungen, kulturelle Zugehörigkeiten und regionale Besonderheiten beeinflussen maßgeblich, welche Werte und Normen in einer Gesellschaft als erstrebenswert gelten.

Was in einer Gesellschaft als selbstverständlich betrachtet wird, kann in einer anderen als außergewöhnlich gelten. So unterscheiden sich beispielsweise die Vorstellungen von Familie, Erziehung, Arbeit und Freizeit zwischen verschiedenen sozialen Gruppen deutlich. Während in einigen Kulturen ältere Menschen einen hohen Stellenwert genießen und in die Familie integriert sind, werden sie in anderen eher am Rande der Gesellschaft gesehen. Auch die Bedeutung von Bildung, Konsum und Freizeitgestaltung variiert stark zwischen verschiedenen sozialen Milieus.

Diese Unterschiede in den sozialen Standards sind das Ergebnis einer komplexen Wechselwirkung zwischen individuellen Erfahrungen, gesellschaftlichen Normen und strukturellen Bedingungen. Sie spiegeln die Vielfalt der menschlichen Gesellschaft wider und machen sie gleichzeitig so faszinierend.