Die Prekarisierung durch den Neoliberalismus – Ein tiefgreifender Wandel der Arbeitswelt
Der Neoliberalismus, eine Ideologie, die den Markt als alleinige Lösung für gesellschaftliche Probleme preist, hat die Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert.
Eine der gravierendsten Folgen dieser Entwicklung ist die zunehmende Prekarisierung der Arbeit.
Prekarisierung
Unter Prekarisierung versteht man (unter anderem) die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der sozialen Absicherung von Arbeitnehmern.
Im Rahmen des Neoliberalismus wurden zahlreiche Reformen durchgeführt, die diese Entwicklung vorangetrieben haben.
Die Flexibilisierung der Arbeitsmärkte, die Deregulierung und die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen arbeiten.
Einer der zentralen Aspekte der Prekarisierung ist die Zunahme von befristeten Arbeitsverträgen.
Während früher ein unbefristeter Arbeitsvertrag die Regel war, sind heute immer mehr Beschäftigte von der Unsicherheit einer befristeten Anstellung betroffen.
Dies hat zur Folge, dass Arbeitnehmer weniger Planungssicherheit haben und sich schwerer tun, langfristige Ziele zu verfolgen. Zudem führt die Befristung oft zu einer geringeren Bezahlung und zu einem eingeschränkten Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten.
Auch die Ausbreitung von Teilzeit- und Minijobs trägt zur Prekarisierung bei. Diese Beschäftigungsformen bieten zwar eine gewisse Flexibilität, sind jedoch oft mit einer geringeren Bezahlung und einem geringeren sozialen Schutz verbunden.
Arbeitnehmer in Teilzeit- und Minijobs haben häufig Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt zu sichern und sind stärker von Altersarmut bedroht.
Die Leiharbeit ist ein weiteres Phänomen, das im Zusammenhang mit der Prekarisierung steht. Leiharbeiter sind oft schlechter bezahlt und haben weniger Rechte als Stammmitarbeiter. Sie sind zudem einem höheren Risiko ausgesetzt, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, wenn der Auftrag, für den sie eingesetzt werden, beendet wird.
Folgen der Prekarisierung — Ungleichheit
Die Folgen der Prekarisierung sind vielfältig und weitreichend. Arbeitnehmer in prekären Beschäftigungsverhältnissen leiden häufig unter einem höheren Stresslevel, einer geringeren Zufriedenheit mit ihrer Arbeit und einem schlechteren Gesundheitszustand.
Zudem hat die Prekarisierung zu einer wachsenden Ungleichheit geführt, da immer mehr Menschen in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen arbeiten, während eine kleine Gruppe von Menschen über große Vermögen verfügt.
Volkswirtschaft
Die Prekarisierung hat nicht nur Auswirkungen auf die betroffenen Arbeitnehmer, sondern auch auf die gesamte Gesellschaft.
Ein hoher Anteil an prekär Beschäftigten führt zu einer geringeren Nachfrage, da Arbeitnehmer mit unsicheren Einkommen weniger konsumieren. Zudem kann die Prekarisierung zu einer Destabilisierung der Sozialsysteme führen, da immer mehr Menschen auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.
Um die Prekarisierung zu bekämpfen, sind grundlegende Veränderungen der Arbeitsmarktpolitik notwendig.
Dazu gehören eine Stärkung der Tarifbindung, eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns und eine bessere Durchsetzung der Arbeitsrechte.
Zudem müssen die sozialen Sicherungssysteme so gestaltet werden, dass sie auch den Bedürfnissen von Arbeitnehmern in prekären Beschäftigungsverhältnissen gerecht werden.
Wir stehen bei vielen Lösungen zur Überwindung eines toxischen Neoliberalismus erst am Anfang vieler notwendigen Entwicklungen.
2024-09-23