Mehr als nur ein Preisschild — Die Vermessung des Lebens in Euro und Cent
In unserer heutigen Zeit scheint alles einen Preis zu haben. Ob es um ein neues Smartphone, eine Urlaubsreise oder sogar um zwischenmenschliche Beziehungen geht – der Wert wird allzu oft in monetären Kategorien bemessen. Die neoliberale Ideologie, die den Markt als allmächtigen Regulator preist, hat unser Denken tiefgreifend geprägt. Doch diese einseitige Orientierung an wirtschaftlichen Aspekten birgt Gefahren für unsere Gesellschaft und unsere individuelle Entwicklung.
Die Fixierung auf den Preis hat dazu geführt, dass wir den eigentlichen Wert der Dinge aus den Augen verlieren.
Ein Gemälde, ein Musikstück oder ein Akt der Freundlichkeit – all das lässt sich nur schwer in Euro und Cent umrechnen.
Doch es sind gerade diese immateriellen Werte, die unserem Leben Sinn und Bedeutung verleihen.
Wenn wir alles ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit betrachten, verarmen wir unser Leben um eine Vielzahl von Erfahrungen und Emotionen.
Die Folgen dieser Entwicklung sind vielfältig. Zum einen führt die Überbewertung wirtschaftlicher Aspekte zu einer zunehmenden Ungleichheit.
Während einige wenige immer reicher werden, kämpfen viele Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten.
Diese soziale Spaltung hat negative Auswirkungen auf den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und führt zu einer wachsenden Polarisierung.
Zum anderen führt die ständige Optimierung und Effizienzsteigerung in vielen Bereichen zu einem Verlust an Lebensqualität.
Wir hetzen von einem Termin zum nächsten, ohne uns Zeit für Ruhe und Besinnung zu nehmen. Die Natur wird als bloße Ressource betrachtet und ausgebeutet, ohne dass wir uns ihrer Bedeutung für unser Überleben bewusst wären.
Umdenken wäre eine gute Option, um sinnhaftes Leben für Menschen zu erhalten, und wieder zu erschaffen
Wir müssen (wieder) lernen, den Wert der Dinge über ihren Preis hinaus zu schätzen.
Das bedeutet nicht, dass wir auf wirtschaftlichen Fortschritt verzichten sollen. Vielmehr geht es darum, eine Balance zu finden zwischen materiellen Zielen und immateriellen Werten.
Wir sollten uns wieder mehr Zeit für unsere Mitmenschen nehmen, uns für soziale Projekte engagieren und die Natur schützen. Das hört sich jetzt vielleicht platt und dumpf an. Was soll das für ein Wert sein? Er lässt sich nicht in materiellen Maßstäben messen. Für viele von uns Menschen sind solche Werte und Maßstäbe inzwischen unzugänglich. Und genau das ist der Grund dafür, warum wir ganz im Allgemeinen uns diese Zeit (wieder) mehr nehmen sollten. Es steht ganz konkret im Raum, dass, wenn wir dies nicht wieder lernen zu tun, erheblich viel von den Errungenschaften, die wir so schätzen, ganz konkret verloren gehen könnten.
Nur indem wir für uns als Menschen typische Werte wieder neu lernen, Wert zu schätzen, können wir eine Gesellschaft gestalten, in der es sich lohnt zu leben.
2024-10-20