Gesundheitliche Auswirkungen durch neoliberalismus in Deutschland
Der radikale Neoliberalismus, der die Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik Deutschlands in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hat, hinterließ nicht nur tiefe Spuren in der sozialen Struktur, sondern wirkte sich auch auf die Gesundheit der Bevölkerung aus.
Während die neoliberale Ideologie auf Wachstum, Wettbewerb und Individualisierung setzte, wurden soziale Aspekte und langfristige gesundheitliche Folgen oft vernachlässigt.
Ein zentraler Aspekt der neoliberalen Politik war die Deregulierung von Märkten und die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen. Im Gesundheitswesen führte dies zu einer stärkeren Gewichtung von Profitinteressen und einer zunehmenden Kommerzialisierung.
Die Folge war eine Fragmentierung der Gesundheitsversorgung und eine wachsende Ungleichheit im Zugang zu medizinischer Versorgung. Während Besserverdienende auf ein breites Spektrum an medizinischen Leistungen zurückgreifen konnten, hatten Menschen mit geringerem Einkommen oft Schwierigkeiten, angemessene medizinische Versorgung zu erhalten.
Die neoliberale Politik förderte zudem eine Kultur der Leistungsorientierung und des ständigen Wachstums. Dies führte zu einem Anstieg von Stress und psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung. Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und der Druck, immer mehr zu leisten, belasteten die psychische Gesundheit vieler Menschen. Auch die Zunahme von Arbeitslosigkeit und unsicheren Beschäftigungsverhältnissen trug zu dieser Entwicklung bei.
Die neoliberale Politik hatte auch Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen. Die Privatisierung von Wohnraum führte zu steigenden Mieten und einer Verknappung von bezahlbarem Wohnraum. Dies hatte wiederum negative Folgen für die Gesundheit, da schlechte Wohnverhältnisse mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Erkrankungen verbunden sind.
Die neoliberale Ideologie vernachlässigte zudem die Bedeutung von Prävention. Der Fokus lag stattdessen auf der Behandlung von Krankheiten. Dies führte zu einer Zunahme von chronischen Erkrankungen, wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die durch einen ungesunden Lebensstil begünstigt werden.
Die gesundheitlichen Folgen des Neoliberalismus sind vielfältig und komplex. Sie reichen von einer ungleichen Verteilung medizinischer Versorgung über psychische Erkrankungen bis hin zu einem Anstieg von chronischen Krankheiten. Um diese Entwicklung umzukehren, ist ein Paradigmenwechsel in der Gesundheitspolitik notwendig. Es müssen wieder soziale Aspekte in den Mittelpunkt gestellt werden und die Prävention von Krankheiten muss stärker gefördert werden.
2024-09-23