Das Wesen des Gaslighting

Gaslighting ist eine perfide Form psychischer Manipulation, die darauf abzielt, das Opfer an seiner eigenen Wahrnehmung der Realität zu zweifeln. Der Begriff, abgeleitet vom Theaterstück “Gas Light”, beschreibt, wie ein Mann seine Frau systematisch dazu bringt, ihren eigenen Sinnen nicht mehr zu trauen, indem er etwa die Helligkeit einer Gaslampe manipuliert und ihr einredet, sie bilde sich die Veränderungen ein.

In zwischenmenschlichen Beziehungen wird Gaslighting eingesetzt, um Macht auszuüben und das Opfer zu kontrollieren. Der Täter, oft ein Partner, Familienmitglied oder Vorgesetzter, bedient sich einer Vielzahl von subtilen Taktiken. Er leugnet Gesagtes, verdreht Tatsachen, spielt die Gefühle des Opfers herunter und beschuldigt es, überempfindlich zu sein. Dadurch wird das Opfer zunehmend verunsichert und beginnt, seine eigenen Gedanken und Empfindungen in Frage zu stellen.

Die Folgen von Gaslighting sind tiefgreifend. Opfer leiden oft unter einem stark geschwächten Selbstwertgefühl, fühlen sich isoliert und hilflos. Sie können an Depressionen, Angststörungen und sogar an körperlichen Beschwerden leiden. Das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung und in andere Menschen ist schwerwiegend beeinträchtigt.

Um Gaslighting zu erkennen, ist es wichtig, auf bestimmte Warnsignale zu achten. Dazu gehören beispielsweise:

Verleugnung von Tatsachen: Der Täter bestreitet Dinge, die eindeutig geschehen sind.

Abwertung von Gefühlen: Das Opfer wird für seine Gefühle kritisiert oder als überreagierend abgestempelt.

Umdeutung von Ereignissen: Ereignisse werden so interpretiert, dass das Opfer die Schuld trägt.

Isolation: Das Opfer wird von seinem sozialen Umfeld abgeschnitten.

Gaslighting ist ein komplexes Phänomen, das oft schwer zu erkennen ist. Betroffene sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen. Es gibt professionelle Beratungsstellen, die bei der Verarbeitung der erlebten Traumata unterstützen können. Prävention liegt darin, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln und sich auf seine eigenen Wahrnehmungen zu verlassen.

2024-11-06

Öffentlich am November 6, 2024