Psychische Belastungen durch den Neoliberalismus

Der Neoliberalismus hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Neben den oft diskutierten ökonomischen und sozialen Folgen birgt er auch erhebliche Risiken für unsere psychische Gesundheit.

Die neoliberale Ideologie, die den Einzelnen in den Mittelpunkt stellt und Wettbewerb sowie Eigenverantwortung erzwingt, kann zu einem enormen Druck führen.

Psychische Überlastung

Der ständige Leistungsdruck, die Angst vor Misserfolg und das Gefühl, den gesellschaftlichen Erwartungen nicht gerecht zu werden, können bei vielen Menschen zu psychischen Belastungen führen.

Die neoliberale Vorstellung von einem unendlichen Wachstum führt zu einem Konsumverhalten, das oft mit Schulden verbunden ist und Ängste vor finanzieller Unsicherheit schürt.

Ein weiterer Aspekt ist die Prekarisierung der Arbeitswelt. Befristete Arbeitsverträge, Leiharbeit und Teilzeitbeschäftigung führen zu einer zunehmenden Unsicherheit und einem Verlust an Kontrolle über das eigene Leben.

Die ständige Angst vor Jobverlust und die damit verbundene finanzielle Unsicherheit können zu Depressionen, Angststörungen und Burnout führen.

Individualismus

Die neoliberale Ideologie fördert zudem einen Individualismus, der soziale Beziehungen schwächen kann.

Das Gefühl, allein für den eigenen Erfolg verantwortlich zu sein, kann zu Isolation und Einsamkeit führen.

Dies wiederum kann das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen.

Kommerzialisierung des Gesundheitswesens

Die neoliberale Politik hat auch Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung. Die Kommerzialisierung des Gesundheitswesens und die Kürzungen im Sozialstaat können dazu führen, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen keinen ausreichenden Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten haben.

Es ist nicht der Neoliberalismus allein verantwortlich für psychische Erkrankungen, vielmehr verstärkt er bestehende Probleme und schafft neue Risikofaktoren.

Um die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, müssen wir uns von den Idealen des Neoliberalismus verabschieden und alternative Modelle entwickeln, die auf Solidarität, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit basieren.

2024-09-23

Öffentlich am September 23, 2024