Menschenverachtung Durch Politik
Die Wahrnehmung, dass Politik und Staat die eigenen Bürger verachten, ist in den letzten Jahren immer häufiger geworden. Doch was steckt hinter diesem Gefühl? Ist es nur eine diffuse Angst oder gibt es konkrete Beispiele, die diese These stützen?
Viele Menschen haben das Gefühl, dass die Politik ihre Probleme nicht ernst nimmt und sich mehr um eigene Interessen kümmert. Skandale und Affären in der Politik untergraben das Vertrauen der Bürger in die Institutionen. Viele Menschen fühlen sich von der Bürokratie überfordert und haben den Eindruck, dass ihre Anliegen nicht ernst genommen werden. Die Erfahrungen mit der Corona-Pandemie haben das Vertrauen in den Staat bei einigen Menschen erschüttert. Die wachsende Schere zwischen Arm und Reich führt zu Frustration und dem Gefühl, dass die Politik eher die Interessen der Mächtigen schützt.
Diese ganzen Eindrücke und Wahrnehmungen sind keine Fantastereien oder Verschwörung Vorstellungen, wie das häufig durch rechtspopulistische Akteure und Agitatoren behauptet wird, sondern sie sind konkrete, immer wieder neu entstehende Eindrücke, für die es inzwischen täglich neue Einordnungen gibt.
Die steigenden Preise für Mieten und Energie belasten vor allem Menschen mit geringen Einkommen. Komplexe Antragsverfahren und lange Wartezeiten bei Behörden frustrieren viele Bürger. Menschen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, fühlen sich oft allein gelassen. Maßnahmen wie Lockdowns während der Pandemie oder die Einführung neuer monetärer Belastungen (für ohnehin wenig Vermögende) werden als Bevormundung empfunden, während gleichzeitig die Vermögenden entlastet werden.
Politik und Verwaltung müssen transparenter werden, um das Vertrauen der Bürger wiederzugewinnen. Mehr direkte Demokratieinstrumente wie Bürgerentscheide können die Bürger stärker einbeziehen. Allgemein sollten Kommunen und regionale politische Agitatoren die Bevölkerung vielmehr mit einbeziehen.
Das Gefühl der Menschenverachtung durch Politik und Staat ist ein komplexes Phänomen mit vielen Ursachen. Um dieses Problem anzugehen, sind tiefgreifende Veränderungen notwendig. Politik und Verwaltung müssen sich stärker an den Bedürfnissen der Bürger orientieren und das Vertrauen in die Institutionen wiederherstellen. Momentan ist dieses Vertrauen auf immer neuen Tiefpunkten angekommen.
Konkrete Menschenverachtungen
Beachtet man aktuelle politische Diskurse und auch Reden im Bundestag, dann entsteht ein berechtigter Eindruck dafür, dass die Achtung vor den Menschen im Land massiv verloren gegangen ist. Dieser Eindruck entsteht vor allem bei Parteien, die sich als DIE MITTE Bezeichnen, aber massiv in Richtung politisch Rechts und Strukturkonservativität gerutscht sind.
Menschen werden nicht mehr als Individuen mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen betrachtet, sondern als Objekte oder als Teil einer Gruppe, die man ablehnt, es findet Entmenschlichung statt. Menschen werden aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe benachteiligt oder ausgeschlossen. (Klassismus)
In extremen Fällen kann Menschenverachtung zu Gewalt führen, wie beispielsweise in Form von Hassreden, Mobbing, oder sogar physischer Gewalt.
Auch ehemals Menschenfreundliche Parteien haben inzwischen einen erheblichen Ruck nach Rechts gemacht, weil sie von den anderen ebenfalls mehr Richtung Rechts gerückten mitgerissen wurden. Handlungsspielräume und Belange der Menschen, sowie soziale Aspekte zu berücksichtigen, wurden erheblich weniger, das ganze sozialpolitische Spektrum hat sich (nach Rechts) verschoben. (shifting baselines). Vor allem die Rechten wollen das immer nicht wahrhaben.
Parteien der Mitte haben sich also enorm in Richtung extremistischer rechter Positionen verschoben, das ist ein zentraler Punkt. Dieser Trend hat tiefgreifende Auswirkungen auf die politische Landschaft und die Wahrnehmung der Demokratie durch die Bürgerinnen und Bürger.
Parteien, die ihre Machtbasis fürchten, tendieren dazu, sich extremeren Positionen anzunähern, um Wähler zu gewinnen. Populistische Strömungen, die einfache Lösungen für komplexe Probleme versprechen, gewinnen an Einfluss und verschieben die politischen Debatten nach rechts. Die Globalisierung und die damit verbundene Zunahme sozialer Ungleichheit führen zu Unsicherheit und Frustration, die sich in einer stärkeren Nachfrage nach einfachen und oft nationalistischen Lösungen äußert. Die Fragmentierung der Medienlandschaft und die zunehmende Polarisierung der politischen Debatte in den sozialen Medien tragen zur Verstärkung dieser Entwicklungen bei.
Konsequenzen für die Gesellschaft:
Zunehmende Polarisierung: Die politische Landschaft wird zunehmend polarisiert, was den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet.
Schwächung der Demokratie: Wenn sich Parteien immer stärker an den Rändern orientieren, wird die Mitte der Gesellschaft weniger gehört und die Demokratie insgesamt geschwächt.
Verlust von Vertrauen in die Politik: Die Wahrnehmung, dass die Politik nicht mehr die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertritt, führt zu einem Vertrauensverlust in die politischen Institutionen.
Vernachlässigung sozialer Fragen: Soziale Fragen wie Armut, Ungleichheit und soziale Gerechtigkeit rücken in den Hintergrund, während Themen wie Migration und Sicherheit stärker in den Fokus rücken.
Auswirkungen von Menschenverachtung:
Soziale Ungleichheit: Menschenverachtung führt zu einer Verstärkung sozialer Ungleichheiten und zu einer Spaltung der Gesellschaft.
Psychische Erkrankungen: Betroffene von Menschenverachtung können unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen leiden.
Gewalt: Menschenverachtung kann zu Gewalt führen, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene.
Verlust von Vertrauen: Menschenverachtung untergräbt das Vertrauen in soziale Beziehungen und in Institutionen.
Ursachen von Menschenverachtung:
Vorurteile: Vorurteile gegenüber bestimmten Gruppen sind oft tief verwurzelt und werden von Generation zu Generation weitergegeben.
Angst: Angst vor dem Fremden oder dem Andersartigen kann zu Abwehrreaktionen und letztlich zu Menschenverachtung führen.
Machterhalt: Menschenverachtung kann dazu dienen, bestehende Machtverhältnisse zu sichern und zu legitimieren.
Soziale Ungleichheit: Eine hohe soziale Ungleichheit kann zu Ressentiments führen und die Bereitschaft zur Solidarität schwächen.
Wir Hoffen dass es wieder besser wird
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Momentan kann man nur hoffen, dass es wieder besser wird, und wir gerade noch so die Kurve bekommen. Einer der nächsten Etappen in einer solchen Entwicklung kennen wir in Deutschland bereits aus der Zeit um die 1930er bis 1935er Jahren. Dort ging dann alles plötzlich doch recht zügig voran. Vielleicht wollen wir etwas ähnliches als Kollektive Erfahrung nicht wieder erleben.