Verlust Des Gemeinwesen In Neoliberaler Welt.
Die neoliberale Ideologie, die in den vergangenen Jahrzehnten dominierte, hat tiefgreifende Veränderungen (und auch Verzerrungen) in unserer Gesellschaft bewirkt. Individualismus, Wettbewerb und der Glaube an den unsichtbaren Markt sind zu zentralen Werten geworden. In diesem Kontext sind Kulturakteure und Personen, die sich traditionell für das Gemeinwesen engagiert haben, oft ins Abseits gedrängt worden.
Die Folge ist ein Verlust an sozialer Kohäsion und ein Schwinden des Gemeinschaftsgefühls. Die einst selbstverständlichen Formen der Nachbarschaftshilfe und des ehrenamtlichen Engagements sind immer seltener geworden. Stattdessen dominiert eine Gesellschaft, in der jeder Einzelne für sich selbst verantwortlich ist.
Das Gemeinwesen, der Ort, an dem Menschen zusammenkommen, sich austauschen und gegenseitig unterstützen, hat an Bedeutung verloren. Soziale Räume, in denen sich unterschiedliche Generationen und Kulturen begegnen konnten, sind immer seltener geworden. An ihre Stelle sind oft sterile Wohnsiedlungen getreten, in denen jeder in seiner eigenen Welt lebt.
Die Folgen dieses Wandels sind vielfältig.
Soziale Ungleichheit nimmt zu, die Zahl der Menschen, die sich einsam und isoliert fühlen, steigt. Die Bereitschaft, sich für das Gemeinwohl einzusetzen, nimmt ab. In einer solchen Gesellschaft droht der Zusammenhalt zu zerbrechen.
Es ist daher dringend notwendig, das Gemeinwesen wiederzubeleben. Wir müssen Räume schaffen, in denen sich Menschen treffen und gemeinsam aktiv werden können. Kulturakteure spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie können durch ihre Arbeit zur Gestaltung lebendiger und vielfältiger Gemeinwesen beitragen.
Aber auch jeder Einzelne ist gefordert, sich für sein Umfeld einzusetzen. Ob durch ehrenamtliches Engagement, die Teilnahme an lokalen Initiativen oder einfach nur durch freundliche Nachbarschaft – jeder Beitrag zählt. Denn nur wenn wir gemeinsam anpacken, können wir eine Gesellschaft gestalten, in der alle Menschen ein gutes Leben führen können.
Ohne ein funktionierendes Gemeinwesen gibt es keine Zukunft. Denn nur in einer Gemeinschaft können wir uns gegenseitig unterstützen, unsere Talente entfalten und gemeinsam Herausforderungen meistern.
In einer von Hektik und Leistungsdruck geprägten Welt haben wir oft den Blick für das Wesentliche verloren. Es ist an der Zeit, dass wir uns wieder auf die Werte besinnen, die unser Zusammenleben bereichern und uns als Gesellschaft ausmachen. Es ist höchste Zeit, dass wir uns wieder auf die Werte besinnen, die uns verbinden, und gemeinsam (vor allem nicht gegeneinander) an der Gestaltung einer besseren Zukunft arbeiten.