Warten Auf Positive Impulse
Deutschland hängt derzeit in einer absurden Ringschleife fest, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint. Die Bevölkerung wartet auf positive und konstruktive Impulse aus der Politik, damit sich Aspekte weiterentwickeln können, und diese kommen einfach nicht.
Die Vergangenheit der politischen Bereiche war in Deutschland auf eigenartige Weise schon oft und immer ein Desaster. Es war schon vor 150 Jahren so, als die Demokratischen ideen Einzug gehalten haben in ein stures und starres und zersplittertes Preusisch organisiertes bürokratisches System, was dann Kafka in seinen Erzählungen, und Max Weber in seinen Ausführungen, sowie viele andere versuchten aufzuarbeiten. Es wurde nicht besser während des ersten ~ und schon gar nicht während des zweiten Weltkriegs. Und nach dem zweiten Weltkrieg war die Verdrängung des Umstandes dass man das faschistische Nationalsozialistische Denken bei Obrigkeit und den Behörden nur schwer und sehr unzureichend in den Griff bekam, aber vor allem das große Schweigen über diesen Aspekt bis heute auch keine gute Idee. Die wirren der 68er Jahre hatte man versucht zu verdrängen, und nie wirklich aufgearbeitet, und das wieder-einführen radikal Liberaler Markt Radikalität durch die Hintertür ~ zuerst durch privatisierungen in den 1990er Jahren, und dann radikal durch Schröders Agenda 2010 waren gesellschaftlich zersetzend und spaltend. Die lange Regierungszeit von Merkel, die jede Entwicklung verhinderte, indem Strukturen einfach stur eingefroren worden sind war auch nicht hilfreich, und die Versuche der momentanen Regierung absurde Versäumnisse der radikal Neoliberalen Zeit der CDU und SPD unter Merkel einigermaßen zu beheben und ausgeglichen wirken gerade als neues Desaster, weil man nun merkt, dass im grunde alles kaputt gespart wurde, und nicht schnell wiederherstellbar ist, weil vor allem die Personen dazu fehlen, die das machen könnten. Und man auch wiederholt nicht bereit ist, endlich die lange versprochene Ungleichverteilung Problematik (die durch die Agenda 2010 massiv verschärft wurde) wenigstens einigermaßen zu beheben.
Das war jetzt »mal schnell drüber gewischt« über einen der roten Fäden, die es da gegeben hat.
Inzwischen sind wir in einem sich immer wiederholenden Desaster angekommen, das nur beendet werden kann, indem die Einsicht entsteht wirkungsvolle Prozesse zu erlauben, die entstandene Probleme bei der Bevölkerung zumindest soweit Anerkennt und berücksichtigt, dass heilende Veränderung erlaubt wird. Es wäre schon hilfreich, wenn sich die Bevölkerung selbst helfen dürfte. Das darf man aber nicht, denn alles in Deutschland ist überreguliert und kaputt reguliert. Nicht einmal einfachste Arbeiten am eigenen Haus darf man (wenn man es ganz genau nimmt) selbst machen, ohne dass man gegen irgendwelche Verordnungen verstößt, die die Bürokratie selbst auf Nachfrage selbst nicht einmal mehr kennt. Auch Rechtsanwälte, die versuchen diesen Wust und schiere Menge an Regulierungen einigermaßen im Blick zu behalten, sind damit überfordert. Es ist zu viel geworden. Und es ist schon seit langem ein sehr viel zu viel geworden.
Die Bevölkerung ist zermürbt.
Die langanhaltenden (über Jahrzehnte hinweg) entstandenen unheilvollen Strukturen sind inzwischen so erstarrt und haben sich festgesetzt, dass sie unverrückbar erscheinen. Die Bevölkerung hat sich auf der einen Seite daran gewöhnt, und im Desaster eingerichtet, und auf der anderen Seite schimpft man täglich über die Unzulänglichkeiten, die entstanden sind. Wenn man hier auch nur damit anfängt, die Aspekte aufzuzählen, fängt es schon an, zermürbend zu wirken. Ob kaputte Infrastruktur, oder verschleppte Digitalisierung, stark wachsende Ungleichverteilung und soziales Desaster bei unangenehm vielen Familien ~ was durch Politik nicht einmal anerkannt oder gesehen werden möchte,
Fehlende Chancengerechtigkeit, Kinderarmut (mit jahrelanger Ansage), kaputte öffentliche Gebäude. Fehlende Zukunftsfähigkeit des Energiesystems. Verschlafene und immer wieder aufs Neue gegen die Wand gefahrene Mobilitätswende. Unmut im Bildungssystem, so dass dort niemand mit geistigem Verstand mehr arbeiten oder auch nur irgendwas tun möchte. Und den vielen, vielen weiteren Bereichen, deren aufzählen inzwischen reale Schmerzen bereitet tut sein übriges, dass es inzwischen alle vernünftig denkenden leid sind, sich überhaupt mit irgendwas noch beschäftigen zu wollen, was die gesellschaftliche, politische und strukturelle ~ aber auch geistige Zukunft des Landes Deutschland betrifft.
Man denkt darüber nach, diesen Ort hier zu verlassen, bloß weg ~ bevor alles noch weiter im Nichts versinkt. Viele haben das in der Vergangenheit auch schon gemacht. Manche sind zurückgekehrt, andere haben ihr Glück woanders gefunden. Es sind meist die Fähigen und konstruktiv denkenden, die dann für immer verschwinden.
Wer will sich schon mit diesem zähen, gedanklich politischen Brei befassen, der alles konstruktive und zukunftsgerichtete in ein großes schwarzes Loch verschiebt, in dem es dann für immer gefangen bleibt?
In Deutschland sind wir mit Ansage in die strukturelle und geistige Unfähigkeit gefahren. Es gibt momentan keine erkennbare Möglichkeit, aus diesem Sumpf wieder herauszukommen. Dabei ist die Suche nach der Schuld auch nur wenig bis gar nicht hilfreich, denn ein Schreiben und Deklarieren von Schuld löst keine Probleme. Es wäre ein Wiederholen der Fehler aus der Vergangenheit.
Was wir in Deutschland brauchen, sind Anschlussfähige zukunftsgerichtete Ideen, die nicht nur gut gemeint sind, sondern auch gut gemacht und vor allem ernsthaft wirkungsvoll sind. Ideen, die nicht durch dumme Struktur konservierend denkende Rückwärtsgerichtete Akteure so weit zerredet werden, dass sie wirkungslos werden, und eine gute Idee schon im Keim erstickt wird, noch bevor sie überhaupt anderen bekannt werden kann.
In Deutschland hat man die Anschlussfähigkeit und Anschlussmöglichkeit völlig ausgeblendet, und Menschen die Verantwortung tragen für die Organisation der strukturen und der gesellschaftspolitischen Kultur interessieren sich (mit wenigen Ausnahmen) nur für ihre eigene Ordnung und ihr eigenes Wohl ~ und für populismus der sie schnell an eine Machtposition führen kann, ohne jegliche Rücksicht auf irgendetwas anderes als nur ihre eigene Gedankenwelt.