Vieles steht still momentan, und bewegt sich kaum wirklich weiter, weil die konkrete politische Welt keine positiven und konstruktiven Verhältnisse schaffen kann. Angeblich ist für eine konstruktive und gute Zukunft kein Geld da. Von der Bevölkerung wird allerdings erwartet, dass sie sich ohne Anerkennung und Gegenleistung selbstaufopfernd bis zur Erschöpfung gefälligst einbringen. Die Verhältnisse erscheinen enorm aus dem Lot geraten, und Anschlussfähige Verhältnisse sind kurzfristig nicht in Sicht.

Politik steckt in einem Teufelskreis fest, in den sie die neoliberalen, toxischen, politisch konservative Rechte gebracht hat. Anschlussfähige progressive Politik scheint derzeit kaum möglich zu sein. Das hat seine Folgen, und die sind derzeit durchaus heftig, und für viele sehr Kräfte zehrend.

Wenn man sich in die Situationen hinein fühlt, die es in der Bevölkerung wahrnehmbar gibt, dann fühlt sich alles wie Watte an. Wie ein milchiges Etwas, das einige Gruppen »klar und schön reden«, aber niemand so recht weiß was das ist, oder noch daraus werden kann.

Angeblich haben wir als Staat mit der drittgrößten Volkswirtschaft des Planeten kein Geld, um verschleppte und dringend nötige bereits seit langem anstehende Investitionen zu machen und auch prekär lebende Menschen nicht mehr auszugrenzen. Die entmenschlichenden Zuschreibungen sind zunehmend untragbar, toxisch und sogar erheblich Menschenrechtsverletzend. Jeden Tag ergeben sich neue Ebenen der Entmenschlichung, und viele Menschen springen auf diese Stigmatisierungen und planhafte Hetze gegen Minderheiten und Andersdenkende auf, um sich selbst dabei zu erhöhen, damit sie gefühlt selbst nicht weiter absinken.

Es erscheint auf gewisse Art wie ein »geistiger Bürgerkrieg«, der nicht als solcher bezeichnet werden darf. Es ist ein Ausdruck für die tiefgreifenden gesellschaftlichen Spaltungen und die zunehmend polarisierte Debattenkultur. Die Polarisierung führt derzeit zu einer Blockade der politischen Entscheidungsprozesse. Das ist, was alles zum Stillstand bringt. Zudem führt diese Polarisierung zu einer zunehmenden Entfremdung zwischen den verschiedenen Gruppen und erschwert einen Kompromiss. Die Verbreitung von falschen Informationen und Verschwörungstheorien trägt zusätzlich zur Verunsicherung bei und erschwert einen sachlichen Diskurs.

Ein offener und respektvoller Dialog wäre dabei ein wichtiger Schlüssel für Lösungen, aber eben dieser scheint derzeit nahezu unmöglich zu sein.

Auf irgendeine Art sollten wir in der Gesellschaft (und deren politischen Strukturen) diese Situation in möglichst naher Zeit auflösen und bearbeiten.

Wir sollten Werte wie Toleranz, Respekt, Solidarität und Mitmenschlichkeit wieder stärker in den Mittelpunkt rücken.
Positive Beispiele von Menschen, die sich für andere einsetzen, können dabei als Vorbilder dienen und motivieren. Wir brauchen politische Maßnahmen zur Förderung von sozialer Gerechtigkeit, um die Kluft zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu verringern.

Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an politischen Entscheidungsprozessen muss gestärkt werden. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, die Gesellschaft menschlicher zu gestalten, indem er Empathie für andere entwickelt.

Politische Entscheidungen müssen langfristige Auswirkungen berücksichtigen.

Bildung ist der Schlüssel zur Entwicklung einer aufgeklärten und kritischen Gesellschaft.

Jeder Einzelne kann, indem er Selbstfürsorge und Sorge um andere in seinem Sozialraum pflegt, einen Beitrag leisten, um eine wieder anschlussfähige, empathische und solidarische Gesellschaft zu schaffen.

Irgendwann müssen wir die durch ständige Krisensituationen entstandenen Unzulänglichkeiten soweit bearbeiten, dass wir wieder konstruktiv Fähig werden ~ als Politik und als Gesellschaft. Wir brauchen menschliche und sozialraumorientierte Werte, die auch Wirkung bringen..