Fehlschluss Und Korrektheit

Ein Fehlschluss ist ein logischer Fehler in einer Argumentation. Dabei wird eine Schlussfolgerung gezogen, die nicht zwingend aus den vorgegebenen Informationen folgt, auch wenn sie auf den ersten Blick plausibel erscheinen mag.

Ein Fehlschluss ist eine Denkfalle, bei der wir zu einer falschen Schlussfolgerung kommen, obwohl wir eigentlich logisch denken wollten.

**   Bei diesem Thema handelt es sich um eineen DER GROSSEN THEMENBEREICHE, die grundlegend nicht abschließend bearbeitet und behandelt werden können.**

Fehlschlüsse und Denkfallen sind enorm weit verbreitet, und sie führen immer zu erheblichen Folgen, die grundlegend ungewollt sind, sich dann jedoch auch ungewollt ereignen. Oft wissen Beteiligte nicht, warum es diese Folgen gibt, denn die Ursache eines Denkfehlers wird häufig gar nicht in Erwägung gezogen. Oft ist es sogar so, dass nicht einmal bekannt ist, dass es so etwas wie Fehlschlüsse, Denkfallen oder Denkfehler überhaupt geben kann. Die Annahme ist weit verbreitet, dass Schlussfolgerungen von vornherein korrekt und richtig sein müssen, wenn man solche zieht. Das ist allerdings häufig nicht so, es gibt viele Denkfallen, in die man auch unbeabsichtigt geraten kann, ohne irgendetwas Böses im Sinn zu haben,ohne dies zu wollen, und ohne willentlich Fehler zu konstruieren.

Ich möchte hier ein wenig darüber berichten und diesen Themenbereich grundlegend beleuchten.

Unser Leben besteht aus dem erzeugen von Gedanken, und einem Schlussfolgern

Wenn wir am Leben sind, und das müssen wir sein, wenn wir uns mit etwas Weltlichem befassen, dann besteht unser Leben als Mensch aus dem denken von Gedanken. Unerheblich, was wir für Gedanken haben und erzeugen, oder wo und wie wir das tun, mit welchem Kontext und welcher Absicht, oder auch keinerlei Absicht; Wir erzeugen immer Gedanken dabei. Und das tun wir den ganzen Tag so. Unser Denken ist etwas, was in uns ist, und wir mit niemand anderem teilen können. Unsere Gedanken sind privat ~ also NUR für uns selbst zugänglich, und es gibt auch keine Technologie mit der man Gedanken direkt oder indirekt lesen könnte. Die einzige Möglichkeit Gedanken an jemand anderen zu übermitteln ist es diese Gedanken und Ideen in Worte zu formulieren, und sie über Sprache dem anderen zu erzählen. Damit schaffen, und erzeugen wir „eine Erzählung“.

Jede Erzählung, und alles was wir sagen und auch schreiben (auch das hier, was gerade gelesen wird) ist eine aneinanderreihung von Vorstellungen, die jede einzelne für sich aus einer Kette von Schlussfolgerungen entsteht.

Eine Schlussfolgerung ist eine Aussage, die aus einer oder mehreren anderen Aussagen abgeleitet wird. Sie ist das Ergebnis eines Denkprozesses, bei dem man von bekannten Informationen auf neue Erkenntnisse schließt. Anders ausgedrückt: Eine Schlussfolgerung ist eine Antwort auf eine Frage, die sich aus den gegebenen Informationen ergibt.

Es sind also immer Informationen, aus denen Schlussfolgerungen entstehen. Es sind Informationen, aus denen ein Gedanke entsteht. Und wo ein Gedanke ist, gibt es mehrere davon. Das Aneinanderreihen von Gedanken, die sich aus einer Information ergeben, nennt man »das Schlussfolgern«.

Wie findet so ein Schlussfolgern statt?

Schlussfolgern findet statt, indem man aus vorhandenen Informationen oder Beobachtungen neue Erkenntnisse ableitet. Dabei werden logische Zusammenhänge hergestellt und bestehende Wissensbestände erweitert. Dieser Prozess kann sowohl bewusst als auch unbewusst ablaufen und basiert auf deduktiven oder induktiven Schlussfolgerungen.

Deduktion und Induktion sind die beiden (grundlegend) möglichen Arten, eine Schlussfolgerung durchzuführen. Alles was wir an Gedanken erzeugen ist (oft) Induktiv, oder deduktiv.

Induktion schließt von einzelnen Beobachtungen auf allgemeine Regeln. Man geht vom Besonderen zum Allgemeinen. Deduktion hingegen zieht aus allgemeinen Regeln spezifische Schlussfolgerungen. Man geht vom Allgemeinen zum Besonderen.

Über die Möglichkeiten Schlussfolgerungen zu ziehen wurde über einen langen Zeitraum hinweg viel nachgedacht, und auch viele Texte dazu geschrieben.

Die Idee der Deduktion und Induktion wurde 400 vor Christus von Aristoteles, in seinen Syllogismen beschrieben. Er schrieb dazu: „Eine Deduktion (syllogismos) ist also ein Argument, in welchem sich, wenn etwas gesetzt wurde, etwas anderes als das Gesetzte mit Notwendigkeit durch das Gesetzte ergibt.“

Die Logik im Allgemeinen, und auch die Logik des Schlussfolgerns ist ein Teilbereich der Philosophie. In der »Lehre über die Vorgehensweise«, der Methodologie geht es um den (wissenschaftlichen) theoretischen Begründungsrahmen für methodische Vorgehensweisen. Wer sich dafür interessiert, findet in den erwähnten Links zu Wikipedia eine Spur verschiedener Artikel zu diesem Thema. Wissenschaft ist eine Methode der Anwendung korrekter Schlussfolgerungen, durch die man ein „bestmögliches Wissen“ über etwas bekommen kann. Auch auf Youtube befinden sich Vorträge und Vorlesungen zu diesem Themenbereich, von renommierten Universitäten.

Hier sind zunächst einmal die Folgen, und die Fehlschlüsse, die “fehlerhaftes Denken” haben können, und auf irgendeine Art auch immer haben werden, wenn sie sich ereignen.

Fehlschlüsse und Denkfallen und die Folgen

Denkfallen, also Fehlschlüsse oder kognitive Verzerrungen, können weitreichende Folgen haben:

  • Fehlentscheidungen: Sie führen dazu, dass wir uns für Optionen entscheiden, die nicht unbedingt die besten sind.
  • Konflikte: Denkfehler können Missverständnisse und Konflikte in Beziehungen und Gruppen hervorrufen.
  • Verzerrte Wahrnehmung: Unsere Realität wird durch Denkfallen verzerrt, sodass wir Ereignisse und Informationen falsch interpretieren.
  • Beharren auf falschen Überzeugungen: Es fällt uns schwer, unsere Meinung zu ändern, auch wenn neue Informationen gegen sie sprechen.
  • Verpasste Chancen: Wir erkennen möglicherweise nicht alle Möglichkeiten, die sich uns bieten.
  • Emotionale Belastungen: Denkfallen können zu Ängsten, Stress und anderen negativen Emotionen führen.

Die Folgen sind also durchaus gravierend. Ein falsches Interpretieren von Informationen kann erhebliche Auswirkungen haben, weil alle auf diese Fehlinterpretation folgende Gedankengänge den ursprünglichen Fehler mit sich tragen, und sich Fehler somit sowohl addieren, als auch multiplizieren.

Es kann dazu führen, dass von einem ursprünglichen Aspekt dann überhaupt nichts mehr in entstehenden Gedankengängen übrig bleibt, und die geschlussfolgerten Gedanken nur noch aus Fehlern und Fehlschlüssen bestehen, während nur noch Fragmente der ursprünglichen Information vorhanden sind. Dies kann zu erheblich verzerrter (und damit falscher) Wahrnehmung und Sichtweise führen, und infolge auch zu Konflikten, Fehlentscheidungen, verpassten Chancen und erheblichen emotionalen Belastungen. Auch (sogar große) Kriege entstehen nicht selten aus einfachsten, trivialen Kleinigkeiten, die durch Missverständnisse und Fehlinterpretation unglücklich verlaufende Umstände und Zustände erzeugen, die dann gegebenenfalls zu ernst genommen werden und in eine falsche (ungute) Richtung eskalieren.

Die Lehre der richtigen Schlussfolgerung

Die Lehre des richtigen Schlussfolgerns ist ein zentraler Bestandteil der Logik und der Philosophie. Sie beschäftigt sich damit, wie wir aus gegebenen Informationen gültige Schlüsse ziehen können. Dabei geht es darum, systematische Fehler in unserer Denkweise zu vermeiden und unsere Argumentation zu schärfen.

Wichtige Begriffe zur Grundlage von Schlussfolgerungen

  • Prämisse: Eine Aussage, die als Grundlage für eine Schlussfolgerung dient.
  • Konklusion: Die Aussage, die aus den Prämissen abgeleitet wird.
  • Gültigkeit: Ein Schluss ist gültig, wenn die Konklusion logisch aus den Prämissen folgt.
  • Wahrheit: Eine Aussage ist wahr, wenn sie mit der Wirklichkeit übereinstimmt.

Wie bereits erwähnt, gibt es zwei grundlegende Arten des Schlussfolgerns:

  • Induktion:
    • Vom Besonderen zum Allgemeinen: Aus einzelnen Beobachtungen wird eine allgemeine Regel abgeleitet.
    • Beispiel: Alle bisher beobachteten Schwäne waren weiß. Also sind alle Schwäne weiß. (Diese Schlussfolgerung kann sich als falsch erweisen, wenn man einen schwarzen Schwan entdeckt.)
  • Deduktion:
    • Vom Allgemeinen zum Besonderen: Aus einer allgemeinen Regel werden spezifische Fälle abgeleitet.
    • Beispiel: Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Also ist Sokrates sterblich.

Beim richtigen Schlussfolgern geht es darum, Informationen zu sammeln, logische Verbindungen herzustellen und dann eine fundierte Aussage zu treffen. Man kann sich an diese vier Vorgehensweisen des richtigen Schlussfolgerns halten, um häufige Fehler nicht zu begehen.

  1. Analyse der Prämissen: Zunächst müssen die gegebenen Informationen (Prämissen) sorgfältig untersucht und verstanden werden.
  2. Identifizierung der logischen Beziehung: Es gilt herauszufinden, welche logische Verbindung zwischen den Prämissen besteht.
  3. Anwendung von logischen Regeln: Mittels logischer Regeln und Prinzipien wird aus den Prämissen eine Schlussfolgerung abgeleitet.
  4. Bewertung der Schlussfolgerung: Die gezogene Schlussfolgerung muss auf ihre Gültigkeit überprüft werden. Dabei wird geprüft, ob sie tatsächlich logisch aus den Prämissen folgt.

Typische Fehler beim Schlussfolgern (Fehlschlüsse)

Es gibt zahlreiche Arten von Fehlschlüssen, die wir in unserer Argumentation (und unserem Denken) begehen können.

Hier einige wichtige davon, die häufig vorkommen. (Eine umfassende Liste befindet sich auf Wikipedia unter der Liste kognitiver Verzerrungen)

  • Generalisierung: Aus einem Einzelfall wird eine allgemeine Regel abgeleitet.
  • Zirkelschlüsse: Die Konklusion wird bereits in den Prämissen vorausgesetzt.
  • Ad-hominem-Angriff: Statt das Argument zu widerlegen, wird die Person angegriffen.

Gerade diese drei Fehlschlüsse sind gleichzeitig auch diejenigen, die den größten Schaden erzeugen können, der sich später oft nur schwer wieder gut machen kann.

Eine Generalisierung ist immer schlecht, wenn sie angewendet wird, weil vor allem Menschen nicht im generellen Leben und existieren, sondern jeder eine individuelle Existenz lebt.

Der Zirkelschluss verbietet sich grundsätzlich, weil eine auf diese Art erfolgte Schlussfolgerung gar keinen anderen Ausgang nehmen kann, wenn schon die Voraussetzungen und Vorannahmen ( Prämissen) so ausgewählt sind, dass andere Schlussfolgerungen als die zwingend daraus folgende unmöglich sind. Ein sehr heikler Fehler, der durchaus weiter betrachtet werden sollte.

Der Ad-hominem-Angriff, oder Ad-personam-Angriff richtet sich gar nicht einmal an eine Logik des Schlussfolgerns und der Argumentation, sondern vielmehr an die Person selbst, die hier etwas aufbringt und betrachtet, und ist damit als Argumentationsgrundlage völlig unbrauchbar. Ein Angriff gegen eine Person sagt nichts über die Sache, um die es in Schlussfolgerungen eigentlich gehen muss, sondern vielmehr auf unberechtigte Art etwas über die Person aus, die damit nicht in Zusammenhang stehen sollte.

Wozu brauchen wir richtiges Schlussfolgern

Warum ist das wichtig?

  • Wissenschaftliche Forschung: In der Wissenschaft sind korrekte Schlussfolgerungen unerlässlich, um Theorien zu entwickeln und zu überprüfen.
  • Alltägliches Leben: Im Alltag treffen wir ständig Entscheidungen, die auf unseren Schlussfolgerungen beruhen.
  • Debatten und Diskussionen: Die Fähigkeit, logisch zu argumentieren, ist in jeder Diskussion von Vorteil.

Die wichtigkeit richtigen Schlussfolgerns im Alltag

Im Alltag ist das richtige Schlussfolgern von großer Bedeutung. Es hilft uns, Entscheidungen zu treffen, indem wir die möglichen Konsequenzen unserer Handlungen abwägen.

Wir können Probleme besser lösen, wenn wir logisch denken und Zusammenhänge erkennen. Missverständnisse lassen sich vermeiden, da wir die Aussagen anderer besser verstehen können. Außerdem trägt es zu einer objektiven Wahrnehmung der Welt bei, indem wir uns weniger von Emotionen oder Vorurteilen leiten lassen.

Insgesamt verbessert das richtige Schlussfolgern unsere Lebensqualität, da wir dadurch selbstsicherer und kompetenter agieren können.

Fazit

Richtiges Schlussfolgern zu lernen ist immer eine gute Idee, weil es das Leben und die Umstände, sowie unsere Beziehungen besser macht und Konflikte vermeidet.

Wer irgendwelche Aspekte aus Politik, Wissenschaft oder Recht, sowie eigentlich allen Bereichen des Lebens besser einschätzen möchte, oder muss, der kommt nicht darum herum, sich mit richtigem Schlussfolgern zu befassen und sich darin einzuarbeiten oder es zu vertiefen und das gelernte immer wieder aufzufrischen.

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Hierzu gibt es einen Vertiefungs Eintrag unter </themen/korrektheit-und-fehlschluss/

Written on August 10, 2024