Kontext und Metaebene

Kontext und Metaebene

Der Kontext ist der Rahmen, in dem etwas geschieht oder gesagt wird. Er gibt Wörtern, Sätzen oder Handlungen ihre Bedeutung und ihren Sinn. Die Metaebene ist eine Ebene der Betrachtung, auf der man über etwas spricht, anstatt es direkt zu tun oder zu erleben. Es ist wie ein Schritt zurücktreten und über das Geschehene nachdenken.

Ohne Kontext ist eine Information oder sind Daten (die Grundlage von Information) an sich völlig wertlos.

Die Information “37” ergibt erst dann Sinn, wenn man den Kontext “Grad Celsius” zu der Information hinzufügt. Das ist eine der bedeutendsten und wichtigsten Grundlagen der Informationstheorie, diese wiederum ist die Grundlage der Informatik.

Ohne Angabe eines Kontexts, in den eine Information (und damit auch Daten an sich) eingeordnet werden, macht keine Information einen Sinn. Und Sinn ist es, den wir als Menschen brauchen, damit wir eine Information in einen Zusammenhang einordnen können.

Das Einordnen von Informationen in einen Zusammenhang ist das, was wir als “Intelligenz” bezeichnen, und das ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Es ist noch nicht einmal bei jedem Menschen identisch, und oft nicht einmal ähnlich. Es ist die Grundlage dafür, dass wir (jeder für sich individuell) eine eigene Weltsicht und Weltvorstellung, sowie jeder für sich eine Gedankenwelt und eine Lebenswelt erzeugt und in dieser grundlegend lebt.

Einordnen von Information

Kontext bedeutet im Grunde genommen, Informationen in einen Zusammenhang zu stellen. Es geht darum, zu verstehen, wo etwas steht, woher es kommt und wie es mit anderen Dingen zusammenhängt.

Der Kontext kann dabei sehr unterschiedlich sein:

  • Sprachlicher Kontext: Die Wörter um ein Wort herum geben ihm seine Bedeutung.
  • Situativer Kontext: Wo und wann etwas gesagt wird, beeinflusst die Bedeutung.
  • Kultureller Kontext: Die gemeinsamen Werte und Erfahrungen einer Gruppe prägen das Verständnis.
  • Historischer Kontext: Die Zeit, in der etwas passiert, ist wichtig für das Verständnis.

Kontext ist ein Herstellen von Bezügen, Beziehungen und Zusammenhängen.

  1. Verknüpfungen: Wir verbinden neue Informationen mit bereits vorhandenem Wissen.
  2. Muster erkennen: Wir suchen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden, um Muster zu erkennen.
  3. Zusammenhänge herstellen: Wir fragen uns, wie verschiedene Teile eines Ganzen zusammenpassen.
  4. Bedeutungen erschließen: Durch diese Verbindungen geben wir den Informationen einen tieferen Sinn.

Ohne Kontext wären viele Dinge unverständlich oder mehrdeutig.

Kontext ist wie ein Puzzle, bei dem jedes Puzzleteil einen Beitrag zum Gesamtbild leistet. Indem wir Informationen in den richtigen Kontext setzen, erhalten sie einen Sinn und wir können sie besser verstehen.

Ein Wort kann je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben: “Bank” kann eine Sitzgelegenheit, ein Finanzinstitut oder eine Gruppe von Fischen sein.
Eine Geste kann je nach Kultur unterschiedlich interpretiert werden: Ein Daumen hoch bedeutet in vielen Ländern Zustimmung, in anderen Ländern aber eine Beleidigung.
Ein Ereignis kann je nach historischem Kontext unterschiedlich bewertet werden: Eine Revolution kann als Befreiung oder als Chaos betrachtet werden, je nachdem, aus welcher Perspektive man sie betrachtet.

Warum ist Kontext so wichtig?

  • Verständnis: Ohne Kontext können Informationen missverstanden werden.
  • Kommunikation: Ein gemeinsamer Kontext ist für eine erfolgreiche Kommunikation unerlässlich.
  • Lernen: Wir lernen am besten, wenn wir neue Informationen in einen bestehenden Kontext einordnen können.
  • Problemlösung: Durch die Betrachtung eines Problems im richtigen Kontext finden wir oft bessere Lösungen.

Stand: 2024-08-15